Dienstag, 25. September 2007

Tokushima - Kamojima











Bis 03 Uhr kann ich nicht schlafen, so nervoes bin ich. Un d um 07.15 summt mein Wecker. Der kritische Moment ist gekommen. Wird es mir gelingen, mein Velo korrekt zusammen zu setzen, um meine Reise zu starten? Und siehe da, nach 1.5 Stunden steht mein Fahrrad in der Lobby des Hotels im 3. Stock.qu
Kaffe mit Muffin (schon wieder ein Rueckfall) und dann geht es los.... wieder einen Versuch zu unternehmen, Geld zu cashen. Die Versuche in Kyoto waren klaeglich misslungen. Und nur mit Traveller Cheques und Cash werde ich nicht ueber die Runden kommen. Die ersten drei Versuche bei Banken, mit meiner Visa Karte Geld herunter zu laden misslangen. Letzter Versuch bei der Post. Und siehe da, es funktioniert. Um 11 Uhr gehe ich noch schnell beim Velomech vorbei, um Luft aufzutanken, bevor die Fahrt in Richtung Naruto losgeht. Das Velofahren hier in Japan geschieht nicht auf der Strasse, sondern auf den Fussgaengerstreifen, was heissen will, dass die Velofahrer auch durch Shoppingzonen fahren. Das ist einerseits fuer die Velofahrer positiv, andrerseits aber fuer die Fussgaenger sehr unangenehm, da sie nie wissen, wenn sie ueber den Haufen gefahren werden. So richtig in den Schuss komme ich nie, da immer wieder Ausfahrten und Strassenmuendungen zum langsam fahren zwingen. Nach 1.15 Std. erreiche ich den ersten Tempel, wo ich mein Stempelbuch und einen weissen Ueberhang mit Schriftzeichen kaufe, damit ich als Pilger identifiziert werden kann. Angeblich erhalten Pilger von der Bevoelkerung Gaben, wie ich heute Morgen bereits erfahren konnte: Sonomi kam heute mit ihrer Freundin zum Fruehstueck. Diese uebergab mir ein Papiersaeckchen mit einem Fertiggericht (3 Minuten ins heisse Wasser...), scharfe Pickles und Aperosnacks. Eine Tasse kalte うどん (Udon) Nudelsuppe vor der Besichtigung des Tempels mit letzten Anweisungen ueber das richtige Verhalten im Tempel von Sonomi. Dann geht die Fahrt zu Tempel 2, 3 und .....6. Tempel 4 und 5 habe ich einfach verpasst. Ob das am traeumen oder an der ungewohnten Signalisation liegt ist nicht Thema dieses Blogs. In allen Tempeln verweile ich und geniesse die Schoenheiten. Ueberall liegt der Duft der Raeucherstaebchen in der Luft. Die Leser moegen mir verzeihen, dass ich nicht von jedem Tempel eine Aufnahme hochlade. Die Gegend ist gepraegt von Reisfeldern mit reifem Reis, Feigenbaeumen und Zitrusbauemen. Tempel 7 erreiche ich um 17.04 Uhr. Vermutlich sind auch die Priester gewerkschaftlich organisiert. Jedenfalls ist der Tempel geschlossen. Also mache ich mich auf den Weg nach Kamojima, wo ich mit Suzan (Uebernahme von Sonomis Freund) um 18.00 Uhr abgemacht habe. Die Fahrt wird zur Uebung meiner Fragetechnik. Suzan fuehrt mich - zusammen mit seiner Freundin aus: Wieder in eine Kneipe, diesmal besser gelueftet und voller lachender, zufriedener Gaeste. Das essen ist einmal mehr sehr schmackhaft und liegt - wie die japanische Kueche generell - nicht auf. Wieder ist Bier und Sake angesagt. Heute bin ich aber zurueckhaltender. Die Aufnahmen zeigt, wie ansruchsvoll der Serviceberuf in Japan ist. Die Mitarbeiter muessen zwischen den Schuhen zirkeln und jedesmal ihre Schlarpen ausziehen, wenn sie zu den Gaesten auf die Matte wollen. Schon mal was von Arbeitssicherheit gehoert? Awa, die Freundin erkundigt sich bei ihrer Mutter, ob der Fremde zuhause zum uebernachten willkommen waere. Die Zusage ist spontan wie auch die Einladung in eine Bar. So komme ich erstmals in Kontakt mit Karaoke. Ein lustiger Abend. Schoen, dass ich Einblick in das Leben einer japanischen Familie erhalte.

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