Mittwoch, 10. Oktober 2007

Takamatsu - Tokushima


Bild 1: Tempel 88
Bild 2: 4 Seiten (4 Tempel) meines Pilgerbuechleins
Bild 3: Beim Velomech.
Bild 4: Hinweis zum 88. Tempel
Bild 5: Tempel 86 nach dem grossen Regen
Bild 6: Tempel 88


























Einmal mehr Glueck mit dem Wetter. Obwohl die Vorhersagen Regen fuer den Vormittag gemeldet hatten, blieb es trocken. Weniger gluecklich war ich, als ich von der Baeckerei zurueckkehrte und mein Velo besichtigte. Der hintere Pneu war naehmlich ohne Luft! Die Reparatur ist nicht das Problem, sondern der Reserveschlauch, ohne den ich Takamatsu nichtverlassen will. Der eine Mechaniker oeffnet um 09.30 h (siehe Foto), findet in seinem Puff auch nach laengerem Suchen keinen passenden Schlauch. Der Zweite oeffnet erst um 10 Uhr. Zeit und Grund fuer einen Kaffee in einem Kaffee-Lokal, damit ich auch das erleben kann. Das Publikum ist ausschliesslich weiblich, der Kaffee kostet gleichviel wie ein ganzes Fruehstueck und das Ambiente ist aeusserst sympatisch. Klassische europaeische Musik erklingt und ich geniesse die Ruhe. Draussen - das Lokal befindet sich im ersten Stock einer Shopping Arkade - oeffnen die Geschaefter sehr unterschiedlich zwischen 08 und 10 Uhr. In jeder von mir besuchten Stadt gibt es solche gedeckten Arkaden, die mehrere hundert Meter lang sind. Man findet hier alles. Ich habe den Eindruck, dass die westlichen Laeden sehr populaer sind, besonders Modelaeden. Oft haben die Geschaefter franzoesische Namen (vor allem Coiffeurs und Modelaeden) und sind in Romanji angeschrieben (also unsere Schrift). Ich habe einige Male die Frage gestellt, ob die breite Bevoelkerung mit all diesen Schriften (Kanshi, Katakana und Hiragana sowie Romanji) nicht ueberfordert ist, aehnlich wie ein Menschengruppe in der Schweiz mit einer Schrift (!). Die Antwort war stets negativ.

Obwohl heute ein gewoehnlicher Wochentag ist, hat es bei allen Tempeln sehr viele Gruppen. Der Reiseleiter ist jeweils auch der Vorsprecher der Sutras. Die "Stempelbuechlein" oder "Stempelrollen" werden dann von einer zweiten, weiblichen Reisebegleiterin in einem Rucksack oder in einer Tasche getragen und alle (20-30) gleichzeitig gestempelt und mit dem Tempelsymbol versehen (siehe Foto). Das kann dann fuer den einzelnen Reisenden zu einer Geduldsprobe werden. Ich vermute, dass die Tempel hier im Bevoelkerungsreichen Norden von Shikoku mehr Besucher haben als im Sueden.

Die Fahrt verlaeuft ueberaus erfreulich. Ich glaube das ausgezeichnete Steak von gestern abend war das richtige "Benzin"! Der Aufstieg zum letzten, 88. Tempel ist sehr angenehm und ohne Steigungen von mehr als 10%. Um 14.15 Uhr, bei km 42 Uhr erreiche ich diesen letzten Tempel. Um 14.45 Uhr entscheide ich mich fuer das Etappenziel Tokushima. Um 17.15 treffe ich im Hotel Sunroute ein. Das Hotel ist ausgebucht. Nach Erklaerung der Lage (Koffer und Velokoffer im Haus) erbarmt sich die perfekt englisch sprechende Receptionistin meiner und verkauft mir ein Doppelzimmer for single use. Hei bin ich gluecklich! Nebst Koffer im Depot, wartet auch noch das Kaligraphie-Geschenk von Miho: ein Meisterwerk, das zuhause gerahmt wird.

Nach einem Besuch im Onsen (public bath), geniesse ich mein Bier und schreibe diesen Blog. Heute habe ich Lust auf ein Curry, das hier in Shikoku ebenfalls vielerorts angeboten wird. Das Lokal, es befindet sich gleich um die Ecke ist eine Art Wimpy (fuer diejenigen die diesen englische Restaunt Typ noch in Erinnerung haben). Ich bestelle ein Bier, einen gruenen Salat und ein Gemuesecurry.
Waehrend des essens breche ich in Traenen aus. Aber nicht aus Emotionen, weil ich meine Pilgerreise abgeschlossen habe, sonder weil das Curry so hot ist. (Ich habe Schaerfestufe 4 von 5 bestellt). Salat, Curry und 2 Bier: 1080 Yenn (11 CHF)!
Morgen werde ich nach Osaka fahren um die letzten beiden Naechte bei Katsushi zu uebernachten.

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